Gestern nacht startete die Raumsonde mit einer Ariane 5-Rakete ins All. Sie wird den sonnennächsten Planeten Merkur im Jahr 2025 erreichen.
Es ist erst die dritte Mission überhaupt dorthin. Bisher haben nur die Amerikaner mit Mariner 10 (1974/75) und Messenger (2011-2015) dem Planeten einen Besuch abgestattet. Das europäisch-japanische BepiColombo-Projekt startete um die Jahrtausendwende, Auftragsvergabe war 2008. Ursprünglich sollte es bereits 2013 losgehen, doch die Entwicklung dauerte länger als geplant.
Um den Merkur zu erreichen, folgt die Raumsonde einer komplexen Flugbahn:
Die Sonde besteht aus zwei Teilen, dem japanischen Mercury Magnetospheric Orbiter (Magnetosphärenorbiter) und dem europäischen Mercury Planetary Orbiter. Die beiden Raumfahrzeuge reisen aneinadergekoppelt zum Merkur, werden den Planeten nach ihrer Ankunft aber auf unterschiedlichen Umlaufbahnen umkreisen.
Ziel der Mission ist unter anderem eine genauere Kartographierung, die Erstellung einer Höhen- und Temperaturkarte, die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung der Oberfläche sowie die Vermessung des Magnetfelds.
Der Merkur, aufgenommen von der NASA-Sonde Messenger (Bild: NASA)
Paul Allen ist am gestrigen Montag nach jahrzehntelangem Kampf gegen den Krebs gestorben. Er gründete 1975 zusammen mit Bill Gates Microsoft und finanzierte das SpaceShipOne-Projekt von Burt Rutan, das 2004 den Ansari X-Prize gewann. 2011 gründete er Stratolaunch, dessen ersten Start er nun leider nicht mehr miterleben wird.
Paul Allen (rechts) mit Burt Rutan bei der Präsentation von Stratolaunch im Jahr 2011
SAOCOM 1A-Mission mit erster Landung an US-Westküste
Am 7. Oktober startete eine Falcon 9 Block 5 vom SpaceX-Startkomplex auf der Vandenberg Air Force Basis in Kalifornien und beförderte den Erdbeobachtungssatelliten SAOCOM 1A der argentinischen Raumfahrtbehörde in eine Umlaufbahn. Die erste Stufe der Trägerrakete setzte knapp acht Minuten später auf dem neu angelegten Landeplatz auf, der sich nur wenige hundert Meter von der Startrampe entfernt befindet. Es war dies der zweite Flug dieses Boosters; Ende Juli war er bereits bei der Iridium 7-Mission zum Einsatz gekommen. Möglicherweise wird er auch als erster Booster ein drittes Mal ins All starten. SpaceX hat nun 30 erfolgreiche Landungen absolviert, bisher immer auf Seeplattformen oder an der Ostküste der USA. Gegen die Landung auf der Air Force Basis gab es angebliche Sicherheitsbedenken, diese dürften nun ausgeräumt sein.
Der Start in der Abenddämmerung sorgte für ein spektakuläres Schauspiel am Himmel über Los Angeles (Bild: SpaceX)
US-Militär fördert SpaceX-Konkurrenz
SpaceX ist beim Rennen um die Entwicklung von neuen Trägerraketen für das US-Militär vorerst leer ausgegangen. Zwar ist SpaceX bereits für derartige Missionen zertifiziert und hat solche auch schon erfolgreich durchgeführt. Bei der Vergabe von gut zwei Milliarden Dollar an Fördergeldern für die Entwicklung von Prototypen gab die Air Force aber anderen Firmen den Vorzug:
ULA (Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin): Erhält insgesamt 967 Millionen Dollar bis März 2025 für die Entwicklung und Erprobung der Vulcan-Trägerrakete.
Orbital Sciences Corporation/Northrop Grumman: Erhält insgesamt 791.601.015 Dollar (eine erstaunlich genaue Schätzung) bis Ende 2024 für die Entwicklung und Erprobung der OmegA-Trägerrakete.
Blue Origin: Erhält insgesamt 500 Millionen Dollar bis Juli 2024 für die Entwicklung und Erprobung der New Glenn-Trägerrakete.
Ob SpaceX sich an der Ausschreibung überhaupt beteiligt hat, ist nicht sicher. Äußerungen von SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell, nach denen die Firma auf finanzielle Unterstützung der Air Force bei der Entwicklung von BFR hoffe, hatten diesen Schluss nahegelegt. Andererseits sagte Hans Königsmann, einer der Chefingenieure bei SpaceX, beim IAC in Bremen, dass man lieber mit eigenen Mitteln die Entwicklung finanzieren würde, um sich seine Unabhängigkeit zu bewahren.
BFR: Technisch überlegen, doch für die Air Force zu riskant in der Entwicklung? (Bild: SpaceX)
Eine Finanzspritze in Höhe von fast einer Milliarde Dollar hätte die Entwicklung von BFR aber sicher eher erleichtert. Bleibt zu hoffen, dass SpaceX durch die Einnahmen aus seinem Satellitengeschäft und private Investoren genügend Kapital hat, dass sich die Arbeiten daran nicht verzögern.
SLS: Bericht stellt Boeing schlechtes Zeugnis aus
In einem Bericht der internen Kontrollbehörde der NASA (NASA Office of Inspector General) kommt die für die Entwicklung der SLS-Rakete hauptverantwortliche Firma, der Luft- und Raumfahrtgigant Boeing, nicht gut weg: Die Kosten hätten sich gegenüber den ursprünglichen Schätzungen verdoppelt und ein Start 2020 sei unrealistisch. Dazu muss man wissen, dass SLS bereits Jahre hinter dem Zeitplan zurückliegt: Eigentlich sollte die neue Riesenrakete Ende 2016 das erste Mal abheben. Die Probleme hinsichtlich Kosten und Zeitplan sind laut OIG in erster Linie auf Boeings schlechte Leistung ("poor performance") zurückzuführen, aber auch die NASA habe durch schlechtes Management des Projekts dazu beigetragen.
Nach Sojus-Notlandung: Wie geht es weiter mit der ISS?
Beim Start der Sojus-Mission MS-10 zur Internationalen Raumstation am 11. Oktober gab es eine Panne mit dem Booster, was dazu führte, dass die Kapsel mit den beiden Astronauten Aleksey Ovchinin und Nick Hague an Bord notlanden musste. Auf einer ballistischen Flugbahn trat sie nach der Trennung von der Trägerrakete wieder in die Atmosphäre ein und landete gut dreihundert Kilometer nordöstlich vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Ein ähnlicher Zwischenfall ereignete sich zuletzt 1975. Schon seit einigen Jahren kämpft das russische Raumfahrtprogramm mit Qualitätsmängeln und sinkender Verlässlichkeit.
Start von MS-10 von Baikonur am 11. Oktober (Bild: NASA)
Die derzeitige ISS-Besatzung, geführt vom deutschen Astronauten Alexander Gerst, soll im Dezember oder Januar den Heimweg zur Erde antreten. Die dafür vorgesehene, derzeit an der Raumstation angekoppelte Sojus-Kapsel aus der vorherigen Mission kann nicht beliebig lange im All bleiben. Wenn bis dahin die Sojus-Flüge nicht wieder aufgenommen wurden - und danach sieht es im Moment nicht aus - wird die ISS für mindestens ein paar Monate unbemannt bleiben müssen. Solange bis entweder Sojus wieder einsatzbereit ist oder die amerikanischen Alternativen von SpaceX bzw. Boeing.
Auf der gestrigen Pressekonferenz stellte Elon Musk das Projekt detailliert vor. Außerdem gab es neue Bilder von der derzeitigen Design-Iteration des BFR/BFS-Trägersystems.
Vielleicht schon 2023, also in fünf Jahren, wird der Milliardär Yusaku Maezawa aus Japan zum Mond aufbrechen. Mit an Bord: sechs bis acht Künstler, von Maezawa ausgewählt, die von ihrem Erlebnis berichten und es künstlerisch verarbeiten sollen. Zu dem ungewöhnlichen Vorhaben unter dem Namen "Dear Moon" hat Maezawa ein Video produzieren lassen:
Maezawa, 42 Jahre alt, ist Kunstsammler, und hat sein Vermögen von geschätzt drei Milliarden Dollar mit einem Internet-Versandhandel für Mode gemacht.
Was Maezawa für den Mondflug bezahlt, ließ sich Elon Musk nicht entlocken. Die Kosten für das gesamte Projekt, vor allem für die Entwicklung der riesigen BFR-Rakete mit seiner BFS-Oberstufe, schätzt Musk aber auf etwa fünf Milliarden Dollar. Maezawa wird natürlich nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtkosten tragen, denn BFR wird in erster Linie als neues Arbeitspferd für SpaceX (Transport von Satelliten, Versorgungsflüge zur ISS, militärische Missionen) und als Träger für das langfristige Ziel einer bemannten Marsmission entwickelt.
Der Missionsplan: Der Flug zum Mond und zurück wird 4-5 Tage dauern (Bild: SpaceX)
Neues Design von BFR/BFS
Im Vergleich zur Version von letztem Jahr hat sich schon rein äußerlich Einiges getan. Die kleinen Deltafügel sind drei weit größeren Heckflossen gewichen, die beiden unteren davon schwenkbar. BFS wird auf diesen drei Flügeln senkrecht landen, extra Landebeine wie bei der Falcon 9-Hauptstufe erübrigen sich so. An der Spitze sind ein Paar Stummelflügel hinzugekommen und das große Aussichtsfenster der 2016er-Version ist wieder da.
Die BFS-Oberstufe in der Heckansicht (Bild: SpaceX)
Die Nutzlastkapazität ist noch einmal geschrumpft, von 150 Tonnen für die Version von 2017 auf nun "über 100 Tonnen". Das dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass die Raptortriebwerke nun für das gesamte System (also für die erste und zweite Stufe) baugleich sein werden. Man spart sich also vorerst die Entwicklung einer vakuumoptimierten Triebwerksversion für die Oberstufe, büßt aber so an Effizienz und damit Nutzlastkapazität ein. Musk sagte jedoch, dass weiterhin die Möglichkeit bestehe, BFS später mit vakuumoptimierten Triebwerken nachzurüsten.
Kreisförmig um die sieben Raptortriebwerke herum gruppiert ist nun zusätzlicher Frachtraum vorhanden, da scheinbar das Innenvolumen von BFS beim bisherigen Design der limitierende Faktor war (nicht die Masse).
BFR mit BFS an der Spitze ist nun übrigens 118 Meter hoch und wird damit den bisherigen Rekordhalter, die Saturn V-Mondrakete, deutlich übertreffen.
Vergleich der BFS-Versionen von 2017 und 2018 (Bilder: SpaceX, bearbeitet von reddit-Nutzer Tystros
Auf Twitter hat Musks Raumfahrtunternehmen für Montag nächste Woche die Enthüllung der Identität des privaten Raumfahrers angekündigt, der in ein paar Jahren an Bord der neuen Riesenrakete BFR den Mond umrunden soll. Ursprünglich hatte es zwei Interessenten für einen solchen Flug gegeben, die mit der Dragon 2-Kapsel (an der Spitze einer Falcon Heavy-Trägerrakete) zum Mond befördert werden sollten. Da nun aber der Fokus ganz auf der Entwicklung des BFR-Systems liegt und dieses schon in relativ naher Zukunft einsatzbereit sein könnte (erste Hopser der BFS-Oberstufe sind für Ende 2019 geplant), hat es eine entsprechende Planänderung gegeben. Im Vergleich zur Dragonkapsel ist BFS natürlich riesig. Der zahlende Passagier auf SpaceX' Mondflug wird also sehr viel Platz zur Verfügung haben.
Neben der Ankündigung wurde ein neues Bild von BFS veröffentlicht. Darauf sind zahlreiche Designänderungen im Vergleich zu früheren Darstellungen zu erkennen. Statt dem bisherigen Deltaflügel im Heck gibt es nun drei große Heckflossen. An deren Spitze sind zylindrische Formen zu erkennen, die wahrscheinlich die Landebeine beherbergen. An der Spitze von BFS sind kleine Stummelflüge hinzugekommen.
BFS auf seinem Mondflug (Bild: SpaceX)
Auch bei den Triebwerken hat es Veränderungen gegeben. Es scheint, als gebe es nun nur noch einen Triebwerkstyp (statt Vakuum- und Atmosphärenversion). Elon Musk hatte bereits vor einiger Zeit ein Update zu BFR/BFS angekündigt. Es scheint, als könnte es am 17. September soweit sein.
Die beiden unteren Flügel scheinen bei genauer Betrachtung schwenkbar zu sein (Bild: SpaceX)
Ab nächstem Jahr wird SpaceX erstmals auch Astronauten ins All befördern, an Bord der neu entwickelten Dragon 2-Kapsel. Tim Dodd, der "Everyday-Astronaut" durfte sich dazu vor Ort bei SpaceX umschauen und Fotos des Raumanzugs machen, der im Vergleich zu Modellen der NASA (und der russischen und chinesischen Raumfahrtbehörden) äußerst stylish daherkommt und fast wie ein Kostüm aus einem Science-Fiction-Film aussieht.
Auch die Version von Boeing kann da nicht mithalten (s. unten rechts).
(Bilder: Tim Dodd/everydayastronaut.com, Boeing)
Außerdem wurde gerade der "Crew Access Arm", also die Laufbrücke für die Astronauten vom Startturm zur Kapsel, auf der Startanlage 39A in Cape Canaveral installiert. Das futuristische Design der neuen Gangway bildet einen deutlichen Kontrast zum Startturm aus Apollo- und Shuttlezeiten.
Auch wenn SpaceX bereits heute für Starts mit militärischen Satelliten zertifiziert ist: In Zukunft könnte dieses Geschäftsfeld für die Firma noch viel wichtiger werden und die Entwicklung der Riesenrakete BFR finanziell erleichtern.
Präsident Trump hätte gerne eine Space Force, als sechsten eigenständigen Zweig des US-Militärs. Ob dies sinnvoll ist, sei dahingestellt; die Streitkräfte selbst scheinen die Pläne eher kritisch zu sehen und auch im Kongress ist die Unterstützung für Trumps Pläne überschaubar. Was die Aufgaben der neuen Abteilung wären ist auch noch sehr nebulös, aber immerhin lässt das Wahlkampfteam von Trump schonmal über das Logo abstimmen.
Ob es für eine mögliche Space Force tatsächlich zusätzliche Mittel geben würde oder ob sie schlicht die Aufgaben und Mittel von anderen mit Raumfahrtprojekten betrauten Organisationen wie Air Force, NRO etc. bündeln würde, ist unklar.
Aber unabhängig davon, ob und wie es mit der Space Force weitergeht, spielt die militärische Raumfahrt in den USA eine wichtige Rolle. Insbesondere das EELV-Programm der Air Force ist dabei von großer Bedeutung. Im Rahmen dieses Programms wurden die Atlas V- und Delta IV-Raketen von Lockheed Martin bzw. Boeing entwickelt. In Kürze sollen Aufträge für die Entwicklung von Nachfolgemodellen vergeben werden. Folgende Unternehmen beteiligen sich an der Ausschreibung:
ULA (Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin) mit Vulcan
Orbital ATK (gehört nun zu Northrop Grumman) mit OmegA
Setzt vor allem auf Feststoffbooster: OmegA von Orbital ATK (Bild: Northrop Grumman)
Sollte SpaceX zu den Gewinnern zählen, würde das die Finanzierung von BFR erheblich erleichtern, geht es doch um hunderte Millionen Dollar an "Entwicklungshilfe" durch das Militär. BFR hat von allen konkurrierenden Trägersystemen die mit Abstand größte Nutzlastkapazität und ist als einziges vollständig wiederverwendbar. Allerdings dürfte auch das technische Risiko bei diesem Projekt am größten sein. ULA und Orbital ATK setzen auf recht konventionelle Designs, während Blue Origin hier den Sprung von einer suborbitalen Minirakete (New Shepard) zu einem teilweise wiederverwendbaren, orbitalen Schwerlastträger stemmen muss - auch hier ist das Risiko also relativ hoch und Erfolg nicht garantiert (trotz der nahezu unbegrenzten Mittel von Firmenchef Jeff Bezos).
Die Air Force plant angeblich für die nächste Phase die Entwicklung von drei Prototypen. Letztlich werden mindestens zwei Systeme bis zur Einsatzreife entwickelt werden; Anfang der 20er Jahre dürfte es soweit sein.
Parallel dazu hat SpaceX bereits mehrere Aufträge für den Transport militärischer Satelliten erhalten und wird diese mit den bereits existierenden Falcon 9- und Falcon Heavy-Raketen abarbeiten.
Mit BFR würden sich neben Satellitenstarts aber auch ganz neue Möglichkeiten ergeben, wie etwa der extrem schnelle Transport von Truppen und Material über große Distanzen (von Kontinent zu Kontinent) oder die Wartung von Satelliten im Orbit oder deren Rücktransport zur Erde.
Nachdem bei einem Triebwerkstest im Juni ein Problem aufgetreten war, muss Boeing seinen Zeitplan nach hinten verschieben.
Bei dem Test zündeten die von Aerojet hergestellten Triebwerke, die im Notfall die Kapsel schnellstmöglich von der Trägerrakete wegbefördern sollen, zwar wie vorgesehen. Allerdings schlossen sich einige Treibstoffleitungen danach nicht wie vorgesehen, es kam zu einem Leck.
Computergrafik der Boeing-Kapsel CST-100 im Erdorbit (Bild: Boeing)
Gestern nun wurde bekannt, dass infolgedessen die Boeing-Kapsel ihren ersten unbemannten Testflug an der Spitze einer Atlas V-Rakete nun erst Anfang 2019 haben wird, gefolgt von der ersten bemannten Mission Mitte nächsten Jahres. Das entspricht einer Verschiebung um ca. sechs Monate.
Auch SpaceX muss seinen Zeitplan anpassen: Die unbemannte Testmission verschiebt sich von August auf November und die erste bemannte SpaceX-Mission soll nun im April 2019 stattfinden - also vor dem Testflug der Boeing-Crew.
Apropos, heute wurden die neun NASA-Astronauten vorgestellt, die bei den ersten Missionen an Bord sein werden.
Die Astronauten vor 1:1-Modellen von CST-100 (links) und Dragon 2 (rechts) (Bild: NASA)
Seit dem Ende des Shuttle-Programms im Jahr 2011 verfügen die USA für bemannte Missionen über kein eigenes Transportsystem und mussten daher Plätze auf russischen Sojus-Flügen zur ISS zu sehr hohen Preisen kaufen.
SpaceX ist derzeit dabei, den eigenen Startfrequenz-Rekord einzustellen, geplant sind drei Starts innerhalb von nur elf Tagen. Die zweite Mission wurde gestern erfolgreich abgeschlossen, hier das Video:
Dazu noch ein wunderbares Bild von SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell vor der Falcon 9-Interstage:
Sehr detaillierter Blick auf das Innenleben der Falcon-Interstage (Bild: Steven Brahms/Bloomberg)
Nach längerem Hiatus gibt es mal wieder eine Zusammenfassung von relevanten Entwicklungen und Neuigkeiten in Sachen SpaceX.
Telstar 19-Start erfolgreich, zwei weitere Missionen innerhalb von 11 Tagen geplant
SpaceX schickt sich mal wieder an, Rekorde zu brechen, diesmal in Sachen Startfrequenz. Am frühen Sonntagmorgen wurde der Telstar 19 VANTAGE-Kommunikationssatellit erfolgreich auf einen geostationären Transferorbit befördert, die erste Stufe landete auf der Seeplattform OCISLY. Der Start der zweiten Falcon 9 Block 5 erfolgte von Cape Canaveral in Florida. Bereits in drei Tagen steht die nächste Mission an, diesmal von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien. Und wieder nur ein paar Tage später, am 2. August, soll erneut eine Falcon 9 in Florida abheben.
Macht drei Starts in nur elf Tagen. Damit werden die langfristigen Pläne von SpaceX von 50 Starts und mehr pro Jahr immer glaubhafter.
Die zweite Block 5 auf der Startrampe in Florida (Bild: SpaceX)
Update zu BFR in einem Monat, Starts bei nahezu jedem Wetter, LUVOIR-Option
Elon Musk kündigte vor einer Woche ein baldiges Update zum Megaprojekt BFR an, wie üblich auf Twitter. Einen kleinen Infohappen gab es bereits zuvor: BFR soll bei nahezu jedem Wetter starten können, was den Einsatz als interkontinentales Transportmittel für Passagiere deutlich realistischer erscheinen lässt. Die Fertigung des ersten BFR-Exemplars hat begonnen und nach Musks optimistischem Zeitplan sollen bereits nächstes Jahr erste Testflüge der "Spaceship" genannten zweiten Stufe stattfinden.
Mittlerweile scheint auch die NASA zu begreifen, dass es in einigen Jahren ein Trägersystem geben wird, das selbst das ca. zehnmal teurere SLS in jeder Hinsicht übertreffen wird: voll wiederverwendbar statt Einwegnutzung, dabei deutlich höhere Nutzlastkapazität (150 Tonnen in LEO bzw. 105 Tonnen in LEO). Die Raumfahrtbehörde untersucht derzeit, ob man für den Start des LUVOIR-Weltraumteleskops statt des SLS nicht BFR nutzen könnte. Bis dahin ist allerdings noch lange hin; geplanter Missionsbeginn ist 2035. Ob SLS zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch existieren wird, ist zumindest fraglich.
BFR im Vergleich mit anderen Trägerraketen (Bild: Wikipedia, mit Material von SpaceX, Blue Origin und NASA)
Mr. Steven bekommt ein größeres Netz
Nach mehreren missglückten Versuchen, die Falcon 9-Nutzlastverkleidung mit der Netzvorrichtung an Bord des Bergungsschiffs "Mr. Steven" aufzufangen, hat man sich nun für die naheliegende Strategie entschieden, das Netz - und damit die Chancen einer erfolgreichen Landung an Bord - zu vergößern.
Das neue Netz hat eine viermal größere Fläche (Bild: SpaceX)
Dragon 2 in Florida
Der erste bemannte Mission mit einer Falcon 9 und der Dragon 2-Kapsel an deren Spitze rückt näher. Das dafür vorgesehene Exemplar wird derzeit für den Start vorbereitet. Ob Boeing oder SpaceX zuerst mit Astronauten die Erdumlaufbahn erreichen, ist weiter offen.
Die Dragon 2-Kapsel wird von SpaceX-Technikern inspiziert (Bild: SpaceX)
Die gestrige Bangabandhu-1-Mission war ein voller Erfolg: Der Kommunikationssatellit aus Bangladesch wurde von der neuesten Version der Falcon 9-Trägerrakete ins All befördert.
Die Block 5 genannte finale Iteration von SpaceX's Arbeitspferd bringt hunderte Detailverbesserungen mit, die in der Summe dazu führen, dass diese neue Version bis zu zehnmal ohne Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten wiederverwendbar sein wird. Insgesamt soll eine Block 5 mindestens 100 Missionen fliegen können. Außerdem wird sie nach einer geflogenen Mission sehr schnell erneut einsatzbereit sein. Elon Musk kündigte an, dass im nächsten Jahr ein und dieselbe Rakete zweimal an einem Tag starten soll (also innerhalb von 24 Stunden).
53. Start einer Falcon 9 (Bild: Marcus Cote, Space Coast Times)
Insgesamt sollen 30-50 Block 5-Booster gebaut werden, die voraussichtlich ca. 300 Missionen fliegen werden, bevor BFR sie ablösen wird.
Für dieses Jahr plant SpaceX etwa 30 Missionen. Damit wird das US-Unternehmen mehr Starts durchführen als jedes andere Land bzw. Unternehmen.
25. Landung einer Falcon-Hauptstufe (Bild: SpaceX)
Die Block 5-Version der Falcon 9 wird auch Astronauten transportieren (möglicherweise noch dieses Jahr) und soll auch deshalb besonders verlässlich und robust sein. Zukünftige Falcon Heavy-Missionen werden ebenfalls Block 5 nutzen. Erst gerade wurde der nächste Heavy-Start auf Oktober dieses Jahres verschoben.
Eine monatelange Hängepartie ging heute mit der Bestätigung von Trumps Vorschlag für den Posten des NASA-Chefs durch den US-Kongress zu Ende. Kommt nun die große NASA-Reform?
Jim Bridenstine, Kogressabgeordneter aus Oklahoma mit einem Interesse an Raumfahrtthemen, übernimmt das Amt von Robert Lightfoot, der die Behörde seit dem Ausscheiden von Charlie Bolden provisorisch geführt hatte. Damit könnte endlich Bewegung in die höchst unausgegorenen und vagen NASA-Pläne zur Zukunft des bemannten Raumfahrtprogramms kommen.
Bridenstine wird am kommenden Montag vereidigt (Bild: Space Foundation)
Während sich der Schwerlastträger SLS immer weiter verzögert (erster Start mittlerweile von 2016 auf 2020 verschoben) und ein Konzept zum Bau einer kleinen Raumstation in Mondnähe (Lunar Orbital Platform-Gateway) diskutiert wird (deren Nutzen äußerst fragwürdig erscheint), startet SpaceX mit der Falcon Heavy einen eigenen Schwerlastträger zu einem Burchteil der Kosten und beginnt die Entwicklung einer neuen, wiederverwendbaren Riesenrakete (BFR), die alles, was die NASA derzeit plant, reichlich alt aussehen lässt. Blue Origin verfolgt ähnliche Pläne, auch wenn SpaceX in der Umsetzung weiter ist.
Wird Bridenstine nun lernresistente Manager wie Bill Gerstenmaier (der scheinbar auf Biegen und Brechen an SLS festhalten will) entlassen und neue Wege gehen? Es wäre höchste Zeit.
Alibiprojekt oder echte Zukunftsvision? (Bilder: NASA/SpaceX)
Hier eine kompakte Übersicht zu einigen interessanten Entwicklungen in Sachen SpaceX in den letzten Wochen:
Elon Musk präsentiert erstes Bild von BFR-Fertigungsanlage
Musk hatte in den letzten Monaten mehrmals betont, dass die Entwicklung der neuen Riesenrakete, die in einigen Jahren bemannte Marsmissionen ermöglichen soll, bereits auf Hochtouren läuft. Einen Beleg dafür lieferte er nun mit einem ersten Foto eines Teils der Fertigungseinrichtungen. Ein davor geparkter Tesla Model 3 nimmt sich dagegen geradezu winzig aus.
Der Durchmesser von BFR wird 9 Meter betragen (Bild: SpaceX)
Standort der BFR-Fertigung ist wohl bis auf weiteres eine provisorische Anlage in San Pedro, dem Hafen von Los Angeles. Die fertigen BFR-Träger werden von dort auf dem Wasserweg zu SpaceX-Einrichtungen in Texas und Florida transportiert werden. Erste Testflüge könnten bereits nächstes Jahr beginnen.
Auf einem Video, das SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell auf der diesjährigen TED-Konferenz präsentierte (welches aber leider noch nicht offiziell verfügbar ist), ist zu sehen, dass BFR etwas verlängert worden ist. Das könnte mit einer besseren Performance des methangetriebenen Raptor-Triebwerks zusammenhängen, dessen Entwicklung bald abgeschlossen ist. Musk bestätigte den Größenzuwachs auf Twitter. BFR dürfte somit die größte bislang gebaute Rakete werden und sogar den bisherigen Rekordhalter Saturn V ausstechen.
Bild aus der Präsentation von Shotwell (Bild: SpaceX)
Startauftrag von US-Militär
SpaceX soll bis März 2020 drei GPS III-Satelliten ins All befördern, dafür gibt es gut 290 Millionen Dollar. Konkurrent ULA erhielt ebenfalls einen Auftrag zum Start zweier Satelliten zum Preis von insgesamt knapp 355 Millionen Dollar. In beiden Fällen handelt es sich um so genannte "fixed price contracts", d.h. es gibt im Erfolgsfall einen vorher festgelegten Betrag; sollte sich das Projekt verteuern, trägt die Mehrkosten die beauftragte Firma.
Erster Start von Block 5 nun im Mai
Die lang erwartete finale Version der Falcon 9, die zahlreiche Verbesserungen beinhaltet und schnelle, unkomplizierte Wiederverwendbarkeit ermöglichen soll, wird nun voraussichtlich Anfang nächsten Monat zum ersten Mal starten (Bangabandhu-1-Mission). Musk wiederholte noch einmal, dass das Ziel ein erneuter Start innerhalb von 24 Stunden sein - mit demselben Booster wohlgemerkt.
SpaceX hat das von den Westworld-Machern produzierte Video zum ersten Start von Falcon Heavy (und Starmans Millionen Jahre währenden Flug) auf youtube veröffentlicht. Darin ist auch zu sehen, was aus der Zentralstufe geworden ist:
Am 22. Februar startete die PAZ-Mission von der Vandenberg Air Force Basis an der Pazifikküste. Neben dem namensgebenden Erdbeobachtungssatelliten setzte die Falcon 9 erfolgreich zwei Starlink-Testsatelliten aus. Dabei handelt es sich um Prototypen für die geplante Internet-Satellitenkonstellation von SpaceX.
Außerdem wurde erstmals die Nutzlastverkleidung der Rakete erfolgreich geborgen. Zwar gelang es nicht, die beiden Verschalungen mit dem eigens dafür kontruierten Boot "Mr. Steven" und seiner Netzvorrichtung aufzufangen. Sie landeten allerdings nur einige hundert Meter weiter so sanft im Wasser des Pazifik, dass sie intakt an Bord genommen werden konnten. Damit ist eine planmäßige Bergung wohl nur noch eine Frage der Zeit. Die Falcon 9 von SpaceX wäre damit das einzige Trägersystem weltweit, dessen Nutzlastverkleidung wiederverwendbar ist. Damit lassen sich bei jeder Mission ein paar Millionen Dollar sparen, denn soviel kosten die Abdeckungen in der Herstellung.
"Mr. Steven" mit der Netzvorrichtung im Heck (Bild: SpaceX)
Eine Hälfte der Nutzlastverkleidung treibt im Pazifik (Bild: SpaceX)
SpaceX hat über die letzten beiden Jahre gezeigt, dass sie die Hauptstufe der Falcon 9 zuverlässig landen und wiederverwenden können (auch bei der PAZ-Mission kam eine bereits geflogene Stufe erneut zum Einsatz). Jetzt kommt es darauf an, die Kosten und den Arbeitsaufwand für eine solche Wiederverwendung zu minimieren. Dafür hat SpaceX die Falcon 9 schrittweise immer weiter verbessert und modifiziert. Das Endergebnis dieses Prozesses ist die Block 5 genannte Variante der Rakete. Diese stellt laut Musk die finale Version da, es wird keine Block 6 geben.
Zur Zeit wird die erste Block 5-Hauptstufe in Texas getestet; sie könnte im April zum ersten Mal starten.
Block 5 beinhaltet u.a. folgende Verbesserungen:
Landebeine können nun wieder eingefahren werden und müssen daher nach der Landung nicht mehr abmontiert werden
Triebwerke liefern noch einmal ca. 10 Prozent mehr Schub
Besserer Hitzeschutz der gesamten Stufe, insbesondere der Triebwerke
Nochmals verbesserte Software, um den Treibstoffverbrauch für das Landemanöver weiter zu reduzieren
Hitzebeständige Gitterflossen (grid fins) aus Titan statt Aluminium
Erhöhte Zuverlässigkeit und Robustheit zahlreicher Komponenten soll 100-fache Wiederverwendbarkeit einer Block 5-Stufe ermöglichen, größere Instandsetzungsarbeiten nach jeweils 10 Flügen
Künstlerische Darstellung der Block 5-Hauptstufe (Bild: brickmack)
Die Tests mit dem Trägerflugzeug fanden im Dezember 2017 und Februar dieses Jahres auf der Rollbahn des Mojave Air and Space Port in Kalifornien statt. Das Projekt begann 2011. Der Plan sieht vor, dass das Flugzeug bis zu drei Trägerrakten auf große Höhe transportiert, wo sie ausgeklinkt werden, um dann ihre Nutzlast ins All zu befördern. Vorteile eines solchen Systems wären eine weitgehende Unabhängigkeit vom Wetter (Flugzeuge können bei weit schlechteren Bedingungen starten als Raketen) und die Möglichkeit, von jedem Flughafen mit einer längeren Rollbahn starten zu können (statt von einer Raketenbasis).
Der Jungfernflug der Falcon Heavy war erfolgreich. Die beiden Booster landeten mit nahezu perfekter Synchronität. Ob die Landung der Hauptstufe auf der Seeplattform ebenfalls erfolgreich war, ist im Moment noch offen. Die zweite Stufe befindet sich derzeit im Erdorbit und wird in einigen Stunden erneut zünden, um auf eine heliozentrische Umlaufbahn zu gelangen.
Schon jetzt ein spektakulärer Erfolg für SpaceX!
Update: Die Hauptstufe hat es leider nicht geschafft. Wie Musk auf der Pressekonferenz nach der Mission mitteilte, zerschellte sie mit einer Geschwindigkeit von ca. 500 km/h auf der Wasseroberfläche. Die dabei in alle Richtungen geschleuderten Trümmerteile beschädigten sogar noch die 100 Meter entfernte Seeplattform. Ursache war, dass nur eines von drei für die Landung vorgesehenen Triebwerken zündete. Das Problem sollte aber leicht zu korrigieren sein. Die Hauptstufe war ohnehin nicht für eine Wiederverwendung vorgesehen.
Die erneute Zündung der Oberstufe mit dem Tesla Roadster an der Spitze war erfolgreich. Der resultierende Orbit wird den roten Sportwagen mit Starman am Steuer nun sogar bis hinaus zum Asteroidengürtel führen (statt nur bis zum Mars).
Die derzeit stärkste Rakete weltweit hebt zum ersten Mal ab: Falcon Heavy (Bild: SpaceX)
Die beiden Booster landen zeitgleich an der Küste Floridas (Bild: SpaceX)
Musk gab außerdem noch ein paar interessante Informationen zum neuen BFR-Trägersystem bekannt, das derzeit bei SpaceX entwickelt wird: Demnach schreiten die Arbeiten daran zügig voran und Musk hofft, dass es bereits Ende 2019 erste Tests mit dem BFS (Big F*cking Ship) geben könnte. Dabei handelt es sich um den schwieriger zu realisierenden, orbitalen Teil des Systems; die Entwicklung des Boosters sollte nach den mit Falcon 9 und Falcon Heavy gesammelten Erfahrungen kein größeres Problem darstellen. Das BFS wird in der Lage sein, einstufig die Erdumlaufbahn zu erreichen. Zuerst wird man aber suborbitale "Hopser" in ein paar Kilometer Höhe durchführen, ähnlich wie von ein paar Jahren mit dem Grasshopper.
Elon Musks Tesla mit Starman am Steuer im Erdorbit (Bild: SpaceX)
Nach dem Start am 7. Januar sah zuerst alles nach einer weiteren Bilderbuchmission aus. Die geheime Nutzlast einer US-Regierungsbehörde wurde von einer Falcon 9 erfolgreich in die Umlaufbahn transportiert. Jedoch kam es bei der Aussetzung des Satelliten zu einer Panne, da der von Northrop Grumman konstruierte Nutzlastadapter nicht wie vorgesehen funktionierte. Anscheinend resultierte dies in einem Totalverlust von Zuma. Die Air Force hat SpaceX inzwischen ihr Vertrauen ausgesprochen, was noch einmal deutlich macht, dass das Problem nicht bei der Falcon 9 lag. Das hatte zuvor schon SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell betont.
Landung der ersten Stufe während der Zuma-Mission (Bild: SpaceX)
Falcon Heavy: Test auf der Startrampe
Nach unzähligen Verzögerungen scheint es nun tatsächlich so, als ob der erste Flug der Falcon Heavy kurz bevorsteht. Am 24. Januar wurde eine Testzündung auf der Startrampe durchgeführt. Die 27 Merlin-Triebwerke der drei Booster feuerten dabei für etwa 10 Sekunden. Damit ist der Weg frei für einen Startversuch am 6. Februar.
GovSat-1: Booster übersteht Wasserlandung
Die Nutzlast wurde quasi routinemäßig in eine geostationäre Umlaufbahn befördert. Bei dieser Mission war, anders als sonst üblich, keine Landung auf einer der beiden Seeplattformen von SpaceX vorgesehen. Elon Musk verkündete heute jedoch überraschenderweise auf Twitter, dass man ein neues Landemanöver (mit drei Triebwerken) getestet habe, um so in Zukunft Beschädigungen der Plattform beim Aufsetzen der ersten Stufe zu vermeiden - mit dem Ergebnis, dass der Booster die Wasserung intakt überstanden hat! Musk veröffentlichte ein Bild, das die Stufe auf der Seite im Ozean treibend zeigt.
Die erste Stufe der Falcon 9 im Atlantik (Bild: SpaceX)
Blue Origin
Triebwerkstests gehen weiter
Anfang Januar veröffentlichte die verschwiegene Firma von Amazon-Gründer Jeff Bezos ein Video von einer weiteren Testzündung des BE-4 Triebwerks. Dieses soll einmal die ebenfalls noch ein Entwicklung befindliche New Glenn-Trägerrakete antreiben.
Außerdem gibt es nun ein erstes Bild des geplanten Blue Moon-Landers. Damit sollen einmal "große" Nutzlasten zum Mond befördert werden. Der Lander kann verschiedene Trägersysteme nutzen. Interessanterweise werden von Blue Origin namentlich SLS, Atlas V, Vulcan und New Glenn genannt, nicht aber die Falcon-Raketen von Konkurrent SpaceX.
Zukunftsvision von Blue Origin (Bild: Blue Origin)
Rocket Labs
Schon beim zweiten Testflug gelang es dem kleinen US-Unternehmen, die Umlaufbahn zu erreichen. Am 21. Januar beförderte die "Electron" getaufte Rakete drei Minisatelliten für kommerzielle Kunden in eine Erdumlaufbahn. Die Firma möchte sich auf diesen Markt für Kleinstsatelliten spezialisieren und Starts ab ca. 5 Millionen Dollar anbieten.
NASA
Nominierung von Bridenstine weiter in der Schwebe
Noch immer hat die NASA keinen neuen Chef. Insbesondere zwei Politiker, Senator Bill Nelson (Demokraten) und Senator Marco Rubio (Republikaner), beide aus Florida, blockieren die Bestätigung des von der Trump-Regierung für den Posten nominierten Jim Bridenstine. Möglich, dass Nelson und Rubio um die Zukunft des NASA-Projekts SLS fürchten, sollte Bridenstine neuer Chef der Raumfahrtbehörde werden. Insbesondere jetzt, da der Erstflug der Falcon Heavy unmittelbar bevorsteht und auch das Weiße Haus Interesse an privatwirtschaftlichen Alternativen zeigt.
Europa
Europa liegt weit zurück, was wiederverwendbare Trägersysteme angeht. Das soll sich mit den zwei Forschungsprojekten Callisto und Prometheus ändern. Bei Prometheus handelt es sich um ein wiederverwendbares, methangetriebenes Triebwerk (s. BE-4 und Raptor), mit Callisto will man Erfahrungen bei der Entwicklung und Erprobung eines wiederverwendbaren Boosters sammeln.
Im Konzeptvideo (s. unten, ab 1:53) ist eine frappierende Ähnlichkeit von Callisto mit der ersten Stufe der Falcon 9 von SpaceX nicht zu übersehen. Callisto wird allerdings sehr viel kleiner: 13,5 Meter Länge, 1 Meter Durchmesser. Es handelt sich eben nur um einen Prototypen und keinen einsatzfähigen Träger. Auch die dafür zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel sind bisher eher bescheiden; 1-2 Prozent des Ariane 6-Budgets von 3,6 Milliarden Euro sollen in seine Entwicklung fließen.
Callisto könnte 2020 zum ersten Mal abheben. Prometheus wird länger bis zur Einsatzreife brauchen und wäre auch zu stark für eine so kleine Testrakete. Das neue Triebwerk könnte in einer weiterentwickelten Version der Ariane 6 (Erstflug 2020) Verwendung finden oder ein neues Trägersystem antreiben.