Mittwoch, 17. November 2021

Russland testet Anti-Satelliten-Waffe

Am Montag führte das russische Militär einen Test mit einer Anti-Satelliten-Rakete durch. Dabei kollidierte diese (absichtlich) mit einem alten russischen Satelliten (Cosmos-1408, noch aus Sowjetzeiten), wodurch ein Trümmerfeld aus mindestens 1500 kleinen, ortbaren Objekten (und noch weit mehr Kleinstobjekten, die nicht zu orten sind) in der Umlaufbahn enstand. Diese Wolke aus kleinen Trümmerteilen gefährdert nun andere Satelliten und auch die ISS. So mussten sich die Astronauten und Kosmonauten an Bord der Raumstation vorübergehend in die Crewkapsel begeben, um sich im Notfall retten zu können. 

 

Weltraummüll wird zunehmend zum Problem für die Raumfahrt (Bild: NASA)


Das US-Außenministerium, das US-Militär und NASA-Chef Nelson verurteilten den Test als "unverantwortlich" und bezeichneten das russische Vorgehen als Gefahr für alle raumfahrenden Nationen. Auch die deutsche Bundesregierung, die ESA und die NATO kritisierten den Test. 

Die Trümmerteile werden wohl noch auf Jahre, vielleicht Jahrzehnte in der Umlaufbahn verbleiben und müssen bei der Berechnung von Flugbahnen in Zukunft berücksichtigt werden.

Auch China testete bereits 2007 eine Anti-Satelliten-Rakete (auch Trümmer dieses Tests stellen noch heute eine Gefahr für die ISS dar) und auch die USA haben entsprechende Tests durchgeführt. Der letzte US-Test und auch der Test einer indischen Anti-Satelliten-Waffe im Jahr 2019 trafen ihre Ziele allerdings in niedrigeren Umlaufbahnen, so dass die resultierenden Trümmer schneller wieder aus der Umlaufbahn verschwanden.



Keine Kommentare: