Die Europäische Union fördert mit insgesamt drei Millionen Euro die Entwicklung von Technologien, die für wiederverwendbare Trägersysteme benötigt werden. Unter dem Projektnamen RETALT (RETropropulsion Assisted Landing Technologies) sollen Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und fünf private Unternehmen versuchen, den erfolgreichen Ansatz von SpaceX zu kopieren.
Zwei Raketen-Konfigurationen sollen untersucht werden: RETALT1, ein zweistufiger Falcon 9-Klon, und RETALT2, ein einstufiges System, das Ähnlichkeit mit den amerikanischen Roton- und DC-X-Prototypen aus den 90er Jahren hat. RETALT1 nutzt als Antrieb sieben modifizierte Vulcain 2-Triebwerke und ist für Nutzlasten von 30 Tonnen in eine niedrige Erdumlaufbahn ausgelegt. Bei beiden Raketen handelt es sich lediglich um Studien, sie werden nicht tatsächlich gebaut werden, geschweige denn fliegen.
RETALT1 sieht der Falcon 9 zum Verwechseln ähnlich (Bild: RETALT) |
Mit RETALT2 soll das Konzept eines einstufigen, orbitalen Trägers untersucht werden (Bild: RETALT) |
Wie sich dieses Unternehmen in die bereits bestehenden Projekte Callisto und Prometheus einfügt, ist unklar. Drei Millionen Euro sind zudem eine sehr kleine Summe für das selbst gesteckte Ziel, europäisches Know-how, vergleichbar dem von SpaceX, im Bereich wiederverwendbarer Raketen zu schaffen. SpaceX benötigte nach eigenen Angaben für die Weiterentwicklung der ursprünglichen Falcon 9 in die heute existierende, teilweise wiederverwendbare Block 5-Variante ca. eine Milliarde Dollar.
Dazu kommt, dass SpaceX nicht stillsteht, sondern bereits an der Entwicklung eines vollständig wiederverwendbaren Trägers (BFR/Starship) arbeitet, der voraussichtlich innerhalb der nächsten fünf Jahre einsatzbereit sein wird. Daher vergrößert sich der technologische Abstand zu Europa laufend weiter.
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