Samstag, 24. September 2016

Wahrscheinliche Ursache für SpaceX-Unglück gefunden

Laut einer offiziellen Mitteilung von SpaceX steht die wahrscheinliche Ursache für die Explosion auf der Startrampe am 1. September fest: Demnach handelt es sich um ein Problem an Bord der zweiten Stufe, äußere Faktoren scheiden somit aus.

Ein "großer Durchbruch" ("large breach") im kryogenen Heliumsystem sei der Grund für den Unfall. Im Klartext bedeutet das wohl, dass ein so genanntes Composite Overwrapped Pressure Vessel (COPV), ein Druckbehälter, in dem flüssiges Helium aufbewahrt wird, in die Brüche gegangen ist. Das Helium wird für den Druckaufbau in den Treibstofftanks benötigt.

Auch bei der CRS-7-Mission 2015 nahm das Unglück in der zweiten Stufe seinen Lauf: Hier war ein minderwertiges Bauteil zur Befestigung eines eben solchen COPV die Ursache.

Innenansicht eines LOX-Tanks: Bei den beiden dunklen Strukturen am unteren Bildrand handelt es sich um COPVs (Bild: SpaceX)

Das Ganze muss sich extrem schnell abgespielt haben: von den ersten Anzeichen einer Anomalie bis zum Abriss des Datenstroms dauerte es weniger als eine Zehntelsekunde.

Glücklicherweise scheint sich der Schaden an der Infrastruktur von Startrampe LC-40 in Grenzen zu halten. Die Betankungsanlagen sind beispielsweise größtenteils intakt.

SpaceX arbeitet weiter daran, LC-39A (die ehemalige Startrampe des eingestellten Shuttle-Programms) einsatzbereit zu machen und hofft auf die Wiederaufnahme des Flugbetriebs frühestens im November.


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