Dienstag, 26. Januar 2016

ESA will Entwicklung von US-Raumgleiter unterstützen

Dank NASA-Auftrag für Frachtflüge ist SNC, die Firma hinter dem Miniraumgleiter Dream Chaser, wieder im Aufwind. Die ESA unter ihrem neuen Chef Johann-Dietrich Wörner möchte helfen.

Nachdem SNC (Sierra Nevada Corporation) bei der letzten Runde des Commercial Crew-Programms der NASA leer ausgegangen war, hatten sich die Aussichten auf eine Verwirklichung des Dream Chasers eingetrübt. Doch nachdem die Firma nun überraschenderweise für Frachtflüge zur ISS ausgewählt wurde (zusammen mit SpaceX und Orbital ATK), gibt es wieder Hoffnung, dass das kleine Raumflugzeug tatsächlich abheben wird. Es basiert im Kern auf einer NASA-Studie aus den 80er Jahren (HL 20) und ist relativ weit entwickelt; so fand etwa bereits im Oktober 2013 ein erster Gleitflug-Test statt.

Die ESA wird SNC nun ein wenig unter die Arme greifen, indem die Behörde Entwicklung und Herstellung des Anlege- und Andockmechanismus (International Berthing and Docking Mechanism) für den ersten Frachtflug des Dream Chaser Shuttles übernimmt, sowie die dafür anfallenden Kosten in Höhe von 33 Millionen Euro. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits 2014 getroffen worden, doch durch die Auftragsvergabe der NASA kommt nun wieder Schwung in die Sache.

ESA-Chef Wörner (rechts) und der Leiter für Raumfahrtprojekte bei SNC, Mark Sirangelo (Bild: SNC)

Wörner teilte auch mit, dass es Überlegungen gibt, Dream Chaser mit einer europäischen Ariane 5 ins All zu befördern, vielleicht sogar eines Tages als bemannte Version. Bis auf weiteres wird der Raumgleiter die Atlas V von ULA für den Flug in eine Erdumlaufbahn nutzen.


(Bild: SNC)



2 Kommentare:

Stadtvater hat gesagt…

Bei der Bildunterschrift hat sich ein Fehler eingeschlichen, Wörner sitz rechts.

cosmo hat gesagt…

Danke für den Hinweis, ist korrgiert.