Die Trump-Regierung hatte bereits Ende 2017 eine Rückkehr zum Mond als neues Ziel für die NASA ausgegeben, nachdem der Fokus unter Obama auf der Vorbereitung einer bemannten Marsmission gelegen hatte (diese hätte allerdings nach letzten Prognosen frühestens Ende der 30er Jahre starten sollen).
Intern war man bisher von 2028 als Datum für eine erste Landung im Rahmen des neuen Mondprogramms ausgegangen. Der Zeitplan soll nun also deutlich gestrafft werden. Langfristiges Ziel ist weiterhin der Aufbau einer Mondbasis und auch bemannte Marsmissionen.
Erst vor zwei Wochen hatte NASA-Chef Bridenstine für Aufsehen gesorgt, als er die Möglichkeit ins Spiel brachte, die erste Mission der Orion-Kapsel mit einer privaten Rakete statt mit der um Jahre verspäteten Riesenrakete SLS durchzuführen. Dieser Alternative werden aber nur geringe Chancen auf Verwirklichung eingeräumt.
Es ist unklar, wie eine derart drastische Beschleunigung des Zeitplans für bemannte Mondlandungen gelingen soll, wenn es bei der bisherigen Planung bleibt, in der SLS und eine kleine Raumstation im Mondorbit (die von vielen als unnütz kritisiert wird) eine wichtige Rolle spielen. Von Budgeterhöhungen für die Raumfahrtbehörde war jedenfalls keine Rede.
Herzstück des bisherigen Plans: Lunar Gateway, ein Projekt mit zweifelhaftem Nutzen (Bild: NASA) |
Die NASA unter Trump will private Firmen beim Mondprojekt einbinden, insbesondere "New Space"-Unternehmen wie SpaceX und Blue Origin. SpaceX plant die ersten orbitalen Flüge mit ihrer wiederverwendbaren Riesenrakete Starship bereits für nächstes Jahr. Eine bemannte Mondmission wäre damit kein Problem - ohne SLS, ohne Lunar Gateway. Elon Musk äußerste sich bereits entsprechend; er denke dabei ein an wettbewerbsorientiertes, kommerzielles Programm zum Aufbau einer Mondbasis - eine Bezahlung der beteiligten Unternehmen würde nur bei erfolgreicher Landung erfolgen.
Starship beim Wiedereintritt in die Atmosphäre in einer künstlerischen Darstellung (Bild: SpaceX/Popular Mechanics) |
Es wir sich bald zeigen, wie ernst man die Vorgabe von Pence nehmen kann. Ohne eine grundlegende Planänderung wird es nicht gehen, eine Mondlandung mit SLS bis 2024 ist praktisch ausgeschlossen. Pence machte zwar entsprechende Andeutungen, doch SLS hat immer noch eine sehr starke Lobby im US-Kongress.
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