Mittwoch, 29. Januar 2020

Boeing stellt Entwicklung von Raumflugzeug ein

Das 2013 von der DARPA begonnene Programm zur Entwicklung eines kleinen Raumgleiters (XS-1) ist Geschichte. Die beauftragte Firma Boeing steckt derzeit in einer schweren Krise und zieht sich aus dem Projekt zurück.

Die militärische Entwicklungsbehörde DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency, früher ARPA) hatte Boeing 2017 ausgewählt, ein suborbitales Raumflugzeug zu entwickeln. Dieses sollte eine Oberstufe auf große Höhe bringen, wo diese sich von dem Raumgleiter trennen, eine Erdumlaufbahn ansteuern und einen kleinen Satelliten aussetzen würde.


Boeing nannte seinen Entwurf Phantom Express, in Anlehnung an seine Abteilung für den Bau von fortschrittlichen Prototypen, Phantom Works. Das Raumflugzeug sollte in der Lage sein, zehnmal binnen zehn Tagen zu starten; ein Mission sollte dabei nur fünf Millionen Dollar kosten.
Phantom Express sollte senkrecht starten wie eine normale Rakete und horizontal landen, ähnlich wie das Space Shuttle.

Phantom Express mit einer Mini-Oberstufe auf dem Rücken (Bild: Boeing)

Boeing befindet sich derzeit in großen Schwierigkeiten. Der Skandal um die Boeing 737 Max belastet die Konzernbilanz enorm, im Dezember musste der CEO Dennis Muilenburg gehen (Abfindung: 62 Millionen Dollar). Zudem gibt es immer wieder technische Probleme, Kostensteigerungen und Verzögerungen bei den beiden NASA-Projekten Starliner und SLS.

Die DARPA versucht trotz des Ausstiegs von Boeing das Positive zu sehen: das Projekt habe gezeigt, dass einer Verwirklichung keine grundlegenden technischen Probleme im Weg stünden und man werde das Ziel anderweitig weiter verfolgen.

Tatsächlich würde Starship von SpaceX die Anforderungen übererfüllen, sofern es wie geplant verwirklicht werden kann.

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