Der
US-amerikanischen Firma gelingt es als erstes, die Hauptstufe einer
orbitalen Trägerrakete sicher zu landen und damit wiederverwendbar zu
machen.
Der 21. Dezember 2015 könnte eines nicht allzu fernen Tages als das Datum gelten, welches den Beginn einer neuen Ära in der Raumfahrt markiert: Die des kostengünstigen Zugangs zum Weltraum. An diesem Tag gelang es zum ersten Mal, die Hauptstufe eines orbitalen Trägers in die Nähe des Startplatzes zurückzufliegen und dort zu landen. Bis jetzt sind alle Trägerraketen Wegwerfmodelle, d.h. sie transportieren ihre Nutzlast ins All und stürzen danach ins Meer bzw. verglühen in der Atmosphäre. Für den nächsten Flug braucht es wieder eine neue Einweg-Rakete. Dies ist der Hauptgrund, warum der Weg ins All immer noch ein sehr kostspieliges Unterfangen ist, denn die Rakete selbst (bzw. ihre Herstellung) ist der größte Kostenfaktor. Der Treibstoff macht dagegen weniger als ein Prozent der Startkosten aus.
In
jedem Fall wird dieser erste Rückkehrer wohl nicht erneut ins All
fliegen. Die Zweitverwertung einer Stufe könnte erstmals im Laufe des
kommenden Jahres erprobt werden, mit einer Rückkehrstufe aus den
folgenden Missionen: Am 17. Januar ist der nächste Start geplant. Auch
dann soll es eine Landung geben, wobei hier die Geschwindigkeiten und
Entfernungen auf Grund der Anforderungen dieser Mission noch größer sein
werden. Die erste Stufe wird dann eine Maximalgeschwindigkeit von ca.
8000 km/h erreichen, statt “nur” 5000 km/h wie dieses Mal, und auch aus
größerer Entfernung den Rückweg antreten.
Parallel dazu gehen die Marsplanungen natürlich weiter. Wie weit diese mittlerweile gediehen sind kann man aus Musks Ankündigung ersehen, damit bald an die Öffentlichkeit gehen zu wollen. Zudem häufen sich inoffizielle Leaks und Musk selbst hat schon mehr als einmal kleine Infohäppchen verteilt.
Der 21. Dezember 2015 könnte eines nicht allzu fernen Tages als das Datum gelten, welches den Beginn einer neuen Ära in der Raumfahrt markiert: Die des kostengünstigen Zugangs zum Weltraum. An diesem Tag gelang es zum ersten Mal, die Hauptstufe eines orbitalen Trägers in die Nähe des Startplatzes zurückzufliegen und dort zu landen. Bis jetzt sind alle Trägerraketen Wegwerfmodelle, d.h. sie transportieren ihre Nutzlast ins All und stürzen danach ins Meer bzw. verglühen in der Atmosphäre. Für den nächsten Flug braucht es wieder eine neue Einweg-Rakete. Dies ist der Hauptgrund, warum der Weg ins All immer noch ein sehr kostspieliges Unterfangen ist, denn die Rakete selbst (bzw. ihre Herstellung) ist der größte Kostenfaktor. Der Treibstoff macht dagegen weniger als ein Prozent der Startkosten aus.
Man stelle sich vor, wie die Situation in der Luftfahrt wäre, wenn man jedes Flugzeug nur einmal verwenden könnte!
Die letzten Sekunden des Landemanövers (Bild: SpaceX) |
Die
Kosten drastisch zu senken und damit die Vision einer Marskolonie
wirtschaftlich realisierbar zu machen, ist das Ziel von Elon Musk, dem
Gründer und Chef von SpaceX. Seit den Anfängen der Firma im Jahr 2002
verfolgt Musk eine langfristige Strategie, um seine Pläne für bemannte
Missionen zum roten Planeten zu verwirklichen. Das zentrale Element ist
dabei die Entwicklung wiederverwendbarer Systeme. Mit diesen will Musk
die Kosten für den Transport ins All um den Faktor 10 bis 100 senken.
Bereits die nicht wiederverwendbare Version seiner Falcon 9-Rakete
unterbietet alle anderen westlichen Anbieter. Russische und chinesische
Träger sind zwar preislich (noch) konkurrenzfähig, haben jedoch
Nachteile wie geringere Zuverlässigkeit (insbesondere die russische
Proton) und gesetzliche Einschränkungen für internationale Kunden.
Mit
der erfolgreichen Landung der ersten Stufe hat SpaceX nun einen großen
Schritt getan, um sein Konzept zur Wiederverwendbarkeit umzusetzen und
so seine Kosten weiter zu drücken. Es bleibt abzuwarten, wie viel Arbeit
nötig ist, um eine bereits geflogene Stufe für eine neue Mission
startklar zu machen, wie viele Komponenten ausgetauscht werden müssen und wie
oft eine Stufe letztlich benutzt werden kann.
Musk
zeigte sich kurz nach der Landung diesbezüglich sehr zuversichtlich.
Als nächster Schritt steht eine genaue Inspektion der Stufe an und ein
erneutes so genanntes static fire, ein Testlauf, bei dem die Triebwerke
zünden, die Rakete jedoch am Boden gehalten wird.
Nach der Landung: Die Falcon-Hauptstufe ist ca. 50 Meter hoch (Bild: SpaceX) |
Interessanterweise
wird bei dieser nächsten Mission eine bereits “veraltete” Version der
Trägerrakete auf der Startrampe stehen, die Falcon 9 v1.1. Bei der
aktuellen, erfolgreich verlaufenen Mission kam ihr Nachfolger Falcon 9
v1.2 (auch Falcon 9 Full Thrust genannt) zum Einsatz, der durch mehrere
Design-Verbesserungen (vor allem die Betankung mit ultrakaltem und daher
dichterem Flüssigsauerstoff) eine ca. 30% höhere Leistung erreicht.
Die
Reihenfolge der beiden Missionen wurde nach dem Fehlschlag im Juni
getauscht. Bei dieser Mission kam es zum Totalverlust, als die Oberstufe
durch ein fehlerhaftes Bauteil zerstört wurde und in der Folge die
gesamte Rakete samt Nutzlast. Es war der bislang einzige Fehlstart einer
Falcon 9-Rakete.
Auch
aus diesem Grund stand für SpaceX am vergangenen Montag viel auf dem
Spiel. Umso zufriedener wird man dort gewesen sein, dass die
Wiederaufnahme des Flugbetriebs ein voller Erfolg war. Neben der Landung
verlief auch die eigentliche Hauptmission planmäßig, das Aussetzen von
elf kommerziellen Satelliten für einen zahlenden Kunden. Und auch ein
Neustart des Oberstufen-Triebwerks in der Umlaufbahn glückte, was in der
Vergangenheit Probleme bereitet hatte.
Nach
dieser perfekten Vorstellung wird SpaceX nun versuchen, bereits
gebuchte Starts abzuarbeiten und vor allem seine Startfrequenz zu
erhöhen. Nach der verunglückten Mission Mitte dieses Jahres und der
daraus resultierenden Zwangspause kam man immerhin noch auf sechs Starts
in 2015. Für 2016 sollen es dann mindestens ein Dutzend werden.
Parallel dazu gehen die Marsplanungen natürlich weiter. Wie weit diese mittlerweile gediehen sind kann man aus Musks Ankündigung ersehen, damit bald an die Öffentlichkeit gehen zu wollen. Zudem häufen sich inoffizielle Leaks und Musk selbst hat schon mehr als einmal kleine Infohäppchen verteilt.
In
einem meiner nächsten Posts werde ich mich daher eingehender mit der geplanten
SpaceX-Marsmission befassen.
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