Erfolgreicher Testflug von Crewdragon, Explosion bei Test am Boden
Bereits am 2. März startete die Dragon 2-Kapsel, die in naher Zukunft Astronauten ins All bringen soll, zu ihrem ersten unbemannten Testflug. Im Rahmen der mehrfach verschobenen Demo-1-Mission wurde das von SpaceX entwickelte Raumfahrzeug an der Spitze einer Falcon 9-Rakete in eine Erdumlaufbahn befördert. Die Kapsel erreichte die Internationale Raumstation ISS am nächsten Tag, gut 24 Stunden nach dem Start. An Bord ein "Ripley" getaufter Testdummy, sowie ein etwa ballgroßes Kissen in Form einer anthropomorphen Erde. Das niedliche Stofftier sollte dabei schlicht als "zero-g indicator" dienen, also das Eintreten der Schwerelosigkeit anzeigen.
Dragon 2 dockte selbstständig an der Raumstation an; anders als die Dragon-Frachtkapsel, die vom Roboterarm der ISS geführt "anlegt" (berthing). Alle Systeme, einschließlich der Lebenserhaltung, funktionierten augenscheinlich einwandfrei.
Am 8. März dockte Dragon 2 wieder ab und wasserte im Atlantik, wo sie von einem SpaceX-Schiff an Bord genommen wurde.
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Dragon 2 beim Andockmanöver am 3. März (Bild: NASA) |
Der Weg für den letzten unbemannten Test, bei dem ein Abbruch während des Fluges erprobt werden soll, schien nach der erfolgreichen ersten Demomission frei. Doch leider gab es am 20. April bei einem Test am Boden mit der Dragon 2-Kapsel einen schweren Zwischenfall. Aus noch ungeklärter Ursache kam es zu einer Explosion, bei der die Kapsel (die eigentlich auch bei der zweiten Demomission zum Einsatz kommen sollte) zerstört wurde.
Die NASA und SpaceX untersuchen das Problem. Es wird somit praktisch sicher zu weiteren Verzögerungen kommen, so dass unklar ist, ob wie geplant noch in diesem Jahr die erste Mission mit Astronauten an Bord starten kann.
Zweiter Flug von Falcon Heavy
Ein gutes Jahr nach dem erfolgreichen Erststart hob der Schwerlastträger von SpaceX am 11. April zum zweiten Mal ab. Statt eines Tesla-Roadsters als Testnutzlast war diesmal der sechseinhalb Tonnen schwere Kommunikationssatellit Arabsat-6A an Bord.
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Start vom frisch renovierten Startkomplex 39A in Florida (Bild:SpaceX) |
Die Mission war ein voller Erfolg: Diesmal gelang die Rückführung aller drei Booster; auch die Zentralstufe schaffte die Landung auf der Seeplattform im Atlantik (beim Jungfernflug war diese noch auf dem Wasser zerschellt). Dabei erreichte sie bei Brennschluss eine Rekordgeschwindigkeit von weit über 10000 km/h.
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Synchrone Landung der beiden Seitenbooster (Bild: SpaceX) |
Leider kam es dann aber noch zu einem Zwischenfall bei der Rückfahrt zur Küste. Bei schwerer See stürzte die Stufe um. Die Triebwerkssektion konnte aber
gerettet werden.
Die Nutzlastverkleidungen wurden bei dieser Mission ebenfalls aus dem Wasser geborgen. Falcon Heavy ist somit zu mehr als 90% wiederverwendbar, nur die Oberstufe ist noch für eine Einwegnutzung vorgesehen.
Als nächste Mission steht im Juni STP-2 für das US-Militär an.
Erste Tests mit Starhopper
Die Arbeiten am Prototypen für die Marsrakete von SpaceX gehen weiter. Inzwischen wurde ein einzelnes Raptortriebwerk an der Unterseite montiert und Starhopper hat zwei kleine Hüpfer unternommen - ganz ähnlich wie vor Jahren der Prototyp für die wiederverwendbare Falcon 9, Grasshopper. Der orbitale Prototyp wird auf demselben Gelände montiert und könnte vielleicht schon nächstes Jahr die Umlaufbahn erreichen. Unvorhergesehene Schwierigkeiten können die Planung aber jederzeit durcheinander bringen, siehe Dragon 2.
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Stimmungsvolles Bild von Starhopper auf dem Testgelände in Texas (Bild: SpaceX) |