Dienstag, 21. November 2017

Update SpaceX/Blue Origin

Hier ein paar berichtenswerte Entwicklungen in Sachen SpaceX und Blue Origin:

 Erste erfolgreiche Testzündung des BE4-Triebwerks von Blue Origin im Oktober

Nach einem Fehlschlag im Mai dieses Jahres konnte die Firma von Amazon-Gründer Jeff Bezos nun einen wichtigen Erfolg bei der Entwicklung des methangetriebenen Raketenmotors verbuchen. Zum ersten Mal wurde das Triebwerk erfolgreich gezündet, wenn auch nur für eine Dauer von drei Sekunden und bei 50% Leistung. Dennoch beweist Blue Origin damit, dass man damit rechnen kann, dass die Entwicklungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden und das Triebwerk sowohl für die geplante Vulcan-Rakete von ULA als auch für das von Blue Origin selbst geplante New Glenn-Trägersystem zum Einsatz kommen wird.

Testzündung von BE4 am 18. Oktober 2017 (Bild: Blue Origin)


SpaceX rechnet mit finanzieller Unterstützung für Entwicklung von BFR/BFS

Auf der NewSpace Europe Konferenz in Luxemburg sagte SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell, dass man davon ausgehe, bei der Entwicklung des neuen Schwerlast-Trägersystems BFR Unterstützung von staatlicher Seite zu erhalten, auch wenn man darauf nicht angewiesen sei. Vor allem die US Air Force käme als Geldgeber in Frage. Bereits jetzt erhält SpaceX gut 70 Millionen Dollar für die Entwicklung des Raptor-Triebwerks von der Air Force. Außerdem gibt es ein USAF-Projekt, das letzlich einen Ersatz für die Atlas V von ULA mit ihren russischen RD-180-Triebwerken hervorbringen soll. Mehrere Teams sollen Prototypen bis zur Durchführung erster Testflüge entwickeln. SpaceX wird sich dafür mit dem BFR-System bewerben und kann sich wohl gute Chancen ausrechnen, zu den Gewinnern zu gehören. BFR wäre vor allem im Hinblick auf besonders schwere Nutzlasten der Air Force in den 2020er Jahren eine interessante Option.

BFR-Booster mit BFS an der Spitze (Bild: SpaceX)

Shotwell sagte auch, dass sie eine Beteiligung von SpaceX an einem neuen Mondprogramm der Regierung erwarte. Derzeit sieht es so aus, als ob die Trump-Regierung eine bemannte Rückkehr zum Mond als neues Hauptziel für die NASA ausgeben wird.

Zuma-Mission mit geheimer Nutzlast verzögert sich

Ursprünglich sollte eine Falcon 9 die mysteriöse Fracht bereits vor einigen Tagen ins All befördern. Doch anscheinend gibt es Probleme mit der Nutzlastverkleidung. Die Falcon-Rakete wurde bereits zurück in den Hangar gerollt und wird nun frühestens im Dezember starten. Worum es sich bei "Zuma" handelt, ist geheim. Bekannt ist lediglich, dass die Nutzlast von einer Regierungsbehörde kommt.